Holunder ja – aber wie?
Die Natur wartet nicht darauf, dass wir für sie Zeit haben. Schnell sind die Gelegenheiten, ihre Pflanzenhilfe zu ergreifen, im Jahresverlauf verflogen. Deshalb hier ein paar Tipps, wie Du Dich – solange noch Zeit ist – im Frühjahr mit dem Holunder verbinden kannst. Mach‘ Dir seine Wirkungen erlebbar – das lohnt sich!
Beginnen wir mit „Holunder to go“
Das Einfachste ist immer eine kurze Beratung in der Apotheke – ein hochwertiges Urtinkturenpräparat von Sambucus nigra (so heißt er auf lateinisch) erhältst Du rezeptfrei dort. Es wird i.d.R. eingenommen mit der empfohlenen Dosierung von 2-3 x täglich 2-5 Tropfen in etwas Wasser. So kannst Du Dich unkompliziert in vielen Lebenslagen mit der Holunder-Qualität umgeben und ihn auf Deinen Körper – und auf Deine Seele – wirken lassen.
Einen Augenblick mehr an Muße erfordert ein Holunder TEE.
Dazu beziehst Du ebenfalls am besten aus der Apotheke Holunderblüten (Flores Sambuci), von denen Du eine Handvoll mit heißem (nicht kochendem) Teewasser übergießt. Nicht mehr als 7-10 Minuten ziehen lassen und dann so warm wie möglich trinken. Vorsicht, hier merkst Du schon die austreibende Holunder-Wirkung, denn davon fängst Du wahrscheinlich an zu schwitzen! Wenn Du meinst, das wäre bei jedem Tee so, kannst Du es ja alternativ mal mit heißem Pfefferminztee versuchen, dann wirst Du schnell merken, dass es die Holunderwirkung ist und nicht die Teewasserwirkung, die Deine Poren öffnet.
Ausgebackene Holunderblüten-Dolden
Grade jetzt im Frühling sind die ausgebackenen Holunderblüten eine besondere Delikatesse. Ein einfacher Teig im Sinne der Lebensmittelharmonie geht so:
Entweder:
a) Kichererbsenmehl, Mineralwasser, Salz und Vollei plus Bourbonvanille und etwas Birnendicksaft
oder
b) Dinkelmehl, Mineralwasser, Eigelb und Salz plus Bourbonvanille und etwas Ahornsirup
anrühren.
Ausgebacken wird in heißem Kokosöl (nativ, biologisch, natürlich!). Du brauchst nur die Holunder-Blüten-Dolden abschneiden, sie hinten am Stiel anfassen, dann mit den Blüten nach unten kurz in den Teig tauchen und sie dann direkt in das heiße Öl reinlegen. In Minuten sind sie gar. Ob das noch arzneilich wirkt, wage ich zu bezweifeln, aber es schmeckt gut!
Holunderblütenwasser
Die sanfteste Art, die Blüten zu verwenden und sich von ihrem köstlichen Aroma berauschen zu lassen, ist das schlichte Einlegen in frisches, klares Wasser. Du brauchst nichts weiter tun, als die aufgeblühten Blütendolden abzuschneiden, eventuelle Kleintiere abzuschütteln und sie dann für einige Stunden in eine Wasserkaraffe zu legen. Das Wasser nimmt ihr köstliches Aroma an – und Du kannst es unverfälscht durch welchen Verarbeitungsprozess auch immer zu Dir nehmen. Allein schon dafür liebe ich den Holunder – dieses Holunderwasser mag ich kein Frühjahr verpassen.
Holunderblüten dörren
Wenn Du Dein Haus mit köstlichen Duft von Holunder erfüllen willst, sammle einfach eine Kiepe von Holunder und trockne sie in Backofen oder Dörrgerät. Die Temperatur darf dabei über Rohkosttemperatur liegen, also ruhig bei ca. 70 °C, denn das Endprodukt ist ja für die Teezubereitung bestimmt. Beim Trocknen zieht der Duft durch alle Deine Räume – und erzählt Dir bis in den letzten Winkel, dass jetzt wirklich Frühling ist! Außerdem bist Du für den Rest des Jahres versorgt mit einem von Dir selbst mit Liebe gesammelten Erkältungstee – Besseres kannst Du nirgendwo kaufen!
Holunder-Muttersaft
Wen Du noch ein bisschen näher ran willst an den Holunder, kaufe Dir Holunder-Mutter-Saft in Bioqualität in Bioladen oder Reformhaus. Davon gießt Du 1/3 in eine Tasse und füllst mit 2/3 heißem (nicht kochendem) Wasser auf. Ggf. einen Teel. Honig hinein geben. Diese Mischung trinkst Du am besten erstmal mal zum Kennenlernen – und dann das nächste Mal, wenn Du „die Nase voll“ hast. Und dann solange täglich 2-3 mal, bis Du sie nicht mehr voll hast! Beginnende Erkältungen mögen Holundersaft gar nicht gerne …
Holunder-Suppe
Die geschmacklich intensivste Holundererfahrung ermöglichen aber zweifellos die Beeren, aus denen die berühmte Holunder Suppe gekocht werden kann. Rezepte gibt’s en masse auf Pinterest oder sonstwo im Internet. Leider landauf-landab nur mit Zucker im Rezept – aber wenn Du den Zucker austauschst durch Apfel- oder Birnendicksaft, ggf. auch durch eine kleine Menge Kokosblütenzucker oder Honig, bleibst Du damit trotzdem in der Lebensmittelharmonie – und dann wirkt die traditionelle Suppe gleich nochmal so gut. (Kann man ruhig auch mal im Frühling essen – auch wenn die frischen Beeren erst im Herbst kommen!)
HolunderBEEREN NIE ROH verwenden
Ach übrigens – auch wenn jetzt noch Frühling ist, sei es schonmal gesagt: wenn dann mal die Holunderbeeren da sind, darfst Du sie NUR NACH VORMALIGER ERHITZUNG zu Dir nehmen. Gekaufte Säfte sind schon erhitzt worden. Und wenn Du selber die Dampfgarmethode zum Entsaften verwendest, erhitzt Du ja auch. Der giftige Inhaltsstoff Sambunigrin aus den Beeren zersetzt sich erst nach einmaliger Erhitzung mit mindestens 80 °C. Also nochmal: bei dieser Pflanze bitte keine rohen Beeren für z.B. Smoothies verwenden, ok? Aber jetzt sind wir ja sowieso noch im Frühling …
In diesem Sinne wünsche ich Dir ein Frühlingsbad im Holunder, auf bald, Anne
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