Da fehlt doch was? Du beginnst grade oder lebst schon eine ganze Weile "in Ordnung" mit Deiner Nahrung, aber Du hast nicht regelmäßig marine Fettsäuren auf dem Teller oder auf dem Löffel. Kann ich nicht empfehlen. Erhalte hier eine erste Idee, was es auf sich hat mit den marinen Omega-3 Fettsäuren EPA und DHA, sowie der terrestrischen Omega-3-Fettsäure ALA. Entdecke, warum die eine die beiden anderen nicht ersetzen kann - und warum es cool für Dich ist, wenn Du sie alle "in Deinem Boot" hast!
Manchmal braucht man etwas länger
Wer Ess Kultur Pur schon ein bisschen kennt, der kennt auch "unser" Frühstück. Eine ultimative Zutat dabei ist ein Esslöffel Leinöl. Zweieinhalb Jahrzehnte lebe ich nun schon mit diesem Esslöffel Leinöl zum Frühstück und eine nicht unerheblich lange Zeit wähnte ich mich damit ausreichend versorgt mit Omega-3-Fettsäuren. Zuzüglich zum Leinöl gab es so ca. einmal die Woche Fisch auf meinem Teller. Nur mit den Jahren fiel es mir zunehmend schwerer, Fisch zu kaufen.
Ganz ehrlich, je mehr ich darüber erfahre, desto mehr tun die Meere mir leid. Die sind eh' schon so belastet, muss ich dann unbedingt daraus noch die wenigen Fische aufessen? Und die Fische tun mir leid. Erstens überhaupt und außerdem erst Recht, seit sie nicht mehr traditionell von Fischern "ehrlich" gefischt werden, sondern mit Schleppnetzen und Riesentrawlern chancenlos und gnadenlos einkassiert werden. Und dann sind die meisten Fische ja auch noch total belastet mit alle dem, was wir Menschen sonst noch so ins Meer geschwemmt haben. Von Mikroplastik bis Schwermetallen ... . Irgendwie ist mir mit der Zeit da die Lust und der Geschmack auf meine regelmäßige Fischportion vergangen.
Diagnostik
Nun gehe ich routinemäßig einmal im Jahr zu meiner Frauenärztin. Und wo ich schonmal da bin, lasse ich sie jedesmal ein riesengroßes (und teures) Blutbild machen. Nicht so sehr für mich, mir geht's gut. Vielleicht eher ein bisschen für "alle". Denn irgendwie bin ich ja auch Maßstab und Vorbild für viele, die mit mir zusammen oder inspiriert durch mich mit der Lebensmittelharmonie begonnen haben. Da sollten meine Werte schon in Ordnung sein, finde ich.
Je weniger Fisch ich aß, desto mehr hörte ich über die Jahre von meiner Frauenärztin das Feedback: "Super Blutbild. Man sieht schon, dass Sie sich super gut ernähren. Nur die Fischöle, davon müssten Sie ein bisschen mehr haben." Und ich habe das weggewinkt (wegen der Fische) und mir gedacht: "Geht schon. Ich hab' ja mein Leinöl."
Ganz ehrlich, das war keine gute Idee
Therapeutisch habe ich schon immer mit Fischöl gearbeitet, insbesondere bei Darmsanierungen für mich oder meine Patienten. Aber so für den Alltag hatte es bei mir noch nicht "klick" gemacht. Erst im letzten Jahr - nach der Lektüre von Michael Nehls "Algenöl" Buch - sind bei mir die Lichter angegangen. Und wirklich, endlich, habe ich begriffen, wie genial und unverzichtbar die "marinen" Fettsäuren, also die Fette aus dem Meer, sind und dass sie durch nichts, aber auch nichts "an Land" zu ersetzen sind.
Eine erste Idee
Ob es mir gelingt, das hier in Kürze zusammen zu fassen? Mal gucken. Fangen wir mal an damit, wozu Fette aus dem Meer gut sind. Weltweit geforscht wird - aus gutem Grund - zu Wirkungen von Omega-3-Fettsäuren auf vor allem:
- Sehkraft
- Herzfunktion
- Gehirnfunktion
- Einfluss auf stillen Entzündungen im Körper
- Konzentration und Lernfähigkeit bei Kindern und Erwachsenen
- Reduktion von oxidativem Stress (also vorzeitigem Altern)
- Regulation der Fluidität (Geschmeidigkeit, Atmungsfähigkeit) von Zellen und Geweben
- Regulation der Zell-, Immun- und Hormonfunktion
Essentiell
Omega-3-Fettsäuren sind essentiell. Das heißt nichts anderes, als dass unser Körper sie nicht selbst herstellen kann. Wir sind auf die Zufuhr von außen angewiesen. Und nicht nur wir Erwachsene, sondern auch vor allem die Kinder, für deren Gehirnreifung und geistige Entwicklung die Anwesenheit dieser Substanzen von allerhöchster Bedeutung ist. Und zwar von Anfang an (also schon im Mutterleib, in der Stillzeit und danach).
Warum terrestrisches Omega-3 das aquatische Omega-3 nicht ersetzen kann
Wer sich auch nur ein bisschen tiefer einliest in den Kosmos der mehrfach ungesättigten Fettsäuren, der wird an drei Begriffen nicht vorbei kommen:
> Alpha-Linolensäure - ALA - enthalten in "Landpflanzen" wie dem Leinöl aus Leinsamen oder dem Walnussöl
> Docosahexaensäure - DHA - produziert von marinen Mikroalgen, die damit die Quelle für DHA in der marinen Nahrungskette sind, also auch in fetten Seefischen wie Lachs oder Hering
> Eicosapentaensäure - EPA - ebenfalls produziert von marinen Mikroalgen und dadurch auch enthalten in fetten Seefischen
Dummerweise können wir aus ALA (Leinöl) zwar DHA und EPA selber herstellen, aber leider nur in sehr geringem Maße. Studien streiten sich, ob der Prozentsatz der potentiellen Umwandlung zwischen 1 und 10 % liegt. Mehr ist es jedenfalls nicht. Dass wir diese wichtige Fähigkeit nicht bzw. fast nicht haben, mag daran liegen, dass unsere ganz frühen Menschheitsvorfahren nicht nur Jäger waren, sondern vor allem Fischer. Und im Überfluss von Fischen und Meeresfrüchten war es schlicht nicht notwendig, dass unser Körper die Fähigkeiten entwickelt hätte, aus Landpflanzen die primär aquatischen Fettsäuren selbst herzustellen.
Unser Körpersystem "tickt" auf aquatisch
Obwohl wir Menschen heute überwiegend nicht mehr - wie in der Frühzeit der Menschheit - bezogen auf Binnengewässer oder Meeresufer leben, ist uns die Prägung dieser Zeit in allen unseren Zellen hängen geblieben. Unser ganzes physisches System "tickt" auf aquatisch! Gehirn, Synapsen, Nervensystem, Augen, Gelenke, Hormonketten, ..., überall werden DHA und EPA gebraucht. Und weil das keiner weiss bzw. nur wenige tun, haben wir ein Problem. Viele Probleme! Und zwar viele, die vermeidbar wären, wenn wir diesbezüglich wieder so ernährt wären, wie es dem Bauplan aus der Frühzeit des Homo sapiens entspricht.
Flüssig bleiben
Allgemein gesagt kann eine Fettsäure einer Zellmembran dann mehr Geschmeidigkeit verleihen, je tiefer ihr Schmelzpunkt liegt. Logischerweise liegt bei Fischölen der Schmelzpunkt extrem tief, weshalb sie auch im Eismeer noch elastisch bleiben. Hätten Fische nicht das DHA oder EPA aus Mikroalgen zur Verfügung, sondern nur terrestrische Fettsäuren, wie sie in Samen und Nüssen vorkommen, dann würden sie mit diesen Fetten im kalten Tiefseewasser schlichtweg erstarren!
Auch uns Menschen tun die Fette mit dem niedrigen Schmelzpunkt gut, denn sie erhöhen die Fluidität bzw. Flexibilität unser Zellmembranen. Was flexibel ist, verstopft nicht so leicht - unser Blutkreislauf zum Beispiel kann das gut gebrauchen.
Klüger werden
Und last not least: als die Menschen sich in ihrer Frühzeit erstmals aquatische Fettquellen in großem Umfang erschlossen hatten, begann von Generation zu Generation ihr Gehirn zu wachsen - hin zu dem, was wir heute Homo sapiens nennen. Seit wir uns in der Altsteinzeit von den aquatischen Quellen abgewandt und der Viehzucht zugewandt haben, verläuft unsere Gehirnentwicklung (gemessen an der Größe) rückwärts! Kann man ja mal drüber nachdenken ...
To cut a long story short
Ich bin nicht die Fachfrau für dieses Thema. Nur die dankbare Entdeckerin dieser Zusammenhänge. Die weltweite Forschung zu diesem Themen schreitet voran und Spezialisten stellen sich ganz in den Dienst der Aufklärung dieser Zusammenhänge. Was für Ess Kultur Pur nur ein - aber ein wichtiger - Puzzlestein ist, ist für andere Menschen ihr Lebenswerk. Zweien dieser Menschen werden wir - wenn Du magst - bei den nächsten Offenen Abenden von Ess Kultur Pur begegnen. Einmal live und einmal per Video-Vortrag.
Das ist zuerst - am Dienstag, dem 02.03. von 17.30 Uhr bis 19.00 Uhr: Joakim Graff, Norweger, Gründer und Pionier in Sachen 100 % sauberem Fischöl gibt uns eine Einführung in die biologische Funktion von Fischöl und Omega-3 Fettsäuren. Er erzählt über die Mission und Aufgabe von NORSAN, darunter auch über die wichtige Rolle des Algenöls als Omega-3 Quelle der Zukunft.
Der zweite ist - am Dienstag, dem 13.04. von 17.30 Uhr bis 19.00 Uhr per Videovortrag - Dr. med. Michael Nehls, Arzt, Molekulargenetiker und Spezialist in Sachen Algenöl. Öl aus Mikroalgen ist die Quelle von EPA und DHA für die Fische! Und außerdem für alle von uns, die gerne gut versorgt sein möchten und dabei - passager oder immer - vegan bleiben wollen.
Fischöl und Algenöl habe auch in der Wirkung auf unseren Körper leicht verschiedene Schwerpunkte. All das und mehr werden wir an den beiden Abenden lernen.
Reinkommen
Und endlich gibt es auch den Link, mit dem Du Dich zu diesen - und allen - Vorträgen der diesjährigen Ess Kultur Pur Reihe zum Thema Fette und Öle anmelden kannst. Wie immer sind sie kostenfrei und online. Alles, was Du tun musst, ist das Klicken auf den Link und auf die entsprechenden Daten, bei denen Du dabei sein willst. Dann ist Dir ein Platz reserviert.
Schon im Vorfeld bedanke ich mich für die Großzügigkeit von diesen beiden Fachleuten, die uns ihre Zeit und ihr Know how zur Verfügung stellen. Wer schon ein bisschen stöbern will, der findet sicher Anregung in der ausgezeichneten virtuellen Bibliothek von Norsan oder in dem ebenfalls hoch spannenden Buch von Dr. med. Michael Nehls mit dem Titel: Algenöl, die Ernährungsrevolution aus dem Meer.
Schon der erste Vortrag der diesjährigen Ess Kultur Pur Reihe - mit dem Kokosöl-Pionier Manfred Görg - hat deutlich gemacht: das Thema Fette hat sehr viel Facetten und man kriegt sie nicht in einer guten Stunde "in die Tüte". Aber wir können Spurensucher werden, können die "Fährte aufnehmen" - und nach und nach entsteht in unseren Köpfen ein neues Bild davon, was wir wirklich brauchen. Und welchen Unterschied es macht, wenn wir es bekommen!
In diesem Sinne, auf bald,
Anne
P.S.: Magst Du noch wen "mitbringen"? Dann einfach den Link weiter leiten.
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