Tut Grillen gut? Na klar. Grillen tut Leib und Seele gut. VOR ALLEM, wenn die Kombinationen auf dem Teller stimmen. Grillen also "in Lebensmittelharmonie" - wie geht denn das? Damit haben wir uns letzten Dienstag beim EssKulturPur Live-Kursabend beschäftigt und es kamen wunderbare Ideen zusammen. Lies' hier, worauf Du achten kannst, damit Dir und Deinen Lieben das Grillen richtig gut tut - und Ihr es mit gutem Gewissen immer wieder machen könnt!
Warum wir es so lieben
Das Sommerfeeling beginnt doch erst so richtig, wenn wir beginnen, zu grillen. Am Feuer zusammen kommen und das Leben feiern, das ist worum es geht, wenn wir den Grill anwerfen. Klar kann man auch auf Gas grillen oder sogar auf Strom (beides freut die Nachbarn, besonders wenn man's ständig tut). Aber der Zauber eines Abends entfaltet sich am Feuer. Das ist archaisch und hat seine Gründe - doch tut es uns immer gut, so ein Grillabend? Auch hinterher?
Immer die gleichen üblichen Verdächtigen schmoren auf dem Feuer: Steak, Fisch, Würstchen. Meist zuviel davon und zu wenig anderes. Dabei braucht es für die Magie des Abends nicht nur weniger Fleisch, sondern vor allem stimmigere und leichtere Kombinationen. Weniger vom Richtigen ist mehr. Dann können wir danach mit wohlig gefülltem Bauch am Feuer sitzen, wenn die Abendstimmung kommt. Und machen die Erfahrung: Grillen tut Leib und Seele richtig gut.
Beilagenvielfalt bringt's
Wie toll der Grillabend wird, liegt also weniger an dem, was auf dem Grill liegt, sondern ganz klar an der Beilagenvielfalt. Und da kann man sich in Lebensmittelharmonie so sehr austoben, dass man das klassische Grillgut (aus Fleisch) auf dem Grill fast darüber vergessen könnte. Dazu ein paar Ideen?
Was wir nehmen, was wir nicht nehmen
Schauen wir uns zunächst an, wie die Ordnung der Nahrung am Grillabend aussieht. Wir befinden uns - durch das klassische Grillgut in Form von Fleisch oder Fisch - zumeist im sogenannten "blauen Bereich", das ist in der "Lebensmittelharmonie" die Gruppe der Lebensmittel, die in besonderer Weise als Baustoffgrundlage für unsere Zellen und Organe dienen können: zumeist sind es konzentrierte pflanzliche - oder tierische - Eiweiße.
Gut dazu passen tun die Lebensmittel aus dem "grünen Bereich", das sind die, die uns mit Vitalität aufladen und uns geschmeidig sein und bleiben lassen. Kräuter, Gemüse, Gewürze, usw.. Wenn Du mehr zur Ordnung der Nahrung wissen willst, schau' hier nach den Details.
Was wir in der Lebensmittelharmonie beim Grillen im "blauen Bereich" weglassen, sind die sonst klassischen Brot- und Nudelbeilagen, die wiederum zu einer anderen Lebensmittelgruppe gehören, dem roten Bereich, der im Kontext unseres Grillens nicht mit den anderen, genannten Angeboten harmoniert. Wie Du sehen wirst, wird uns diese Gruppe aber auch gar nicht fehlen.
Wie schon in der Steinzeit
Wie vermutlich schon in der Steinzeit kommen diese beiden Nahrungsmittelgruppen - der blaue und grüne Bereich - beim Grillen wie von selbst harmonisch zusammen. Das könnte dann so aussehen, wie es meine Kursteilnehmer am letzten Dienstag als Grill-Ideen zusammen getragen haben:
> die Vorspeisen
Avocadocreme / Tomate-Mozzarella / Mozzarella-Erdbeeren / Gazpacho / ein großes Salatbuffett, z.B. aus
> grünen Salat / Gurkensalat / Tomatensalat / bunter Salat /
> Hirtensalat (mit roten Zwiebeln und Schafskäse) /
> Kohlrabisalat (Würfel mit heller Yoghurtsoße) /
> Sommerblütensalat (grüner Blattsalat mit Borretschblüten, Kapuzinerkresse, ...)
> Waldorfsalat (Staudenselleriewürfel-Walnüsse-Ananas, Yoghurt-Mayonaise-Soße) / usw.
> sättigende und geschmacksabrundende Beilagen
> Kichererbsensalat (Kichererbsen, ganz gegart, darin reichlich frisch aufgeschnittenes Gemüse, z.B. Paprika in allen Farben, Schafskäsewürfel und eine Olivenöl-Balsamico-Vinaigrette)
> Nudelsalate mit viel frischem Gemüse drin aus Rote-Linsen- oder Kichererbsen-Nudeln
> Saatenbrot (also Brot ohne Mehl, selbstgemacht oder vorbereitet)
> Zaziki und Kräuterbutter
> das Grillgut
Fleisch, Fisch, Würstchen, Cevapcici, ... (die üblichen Verdächtigen)
UND/ODER:
Schafskäsepäckchen mit Tomate / Maiskolben / Gemüsespieße mit Tofu / gefüllte Champignons / Spinat-Parmesan Muffins / Halloumi Käse / Aubergine in Olivenöl / Grillgemüse
von Brokkoli und Fenchel und Paprika in allen Farben bis zu Zucchini und Zwiebeln / Wurzelgemüse wie rote Beete, Staudensellerie oder Möhren in der Tajine (im geschlossenen Tontopf garen, den man ins Feuer stellt) / Azukibohnen-Frikadellen (gar kochen, stampfen, zubereiten wie "normale" Frikadellen / Chicoree Hälften in Kokosöl gebraten ... / Deiner Ideenvielfalt sind kaum Grenzen gesetzt.
Und dann wären da abschließend noch die Desserts. Lies' unter der Bilderstrecke, wie Du den Abend abrunden kannst, so dass er wahrlich unvergesslich bleibt.
Desserts nach dem Grillen
Wenn Du einen Hochleistungsmixer / Foodprocessor hast, ist das schnellste und coolste Dessert ein frisches Früchteeis. Mit Fruchtsauce oder Schlagsahne (oder beidem). Zum Beispiel so:
> 300 g tiefgekühlte Mango, Erdbeeren, Himbeeren mit 30 g Birnendicksaft, Apfeldicksaft oder Honig plus 100 g von dem "weißen" von der Kokosmilch (nicht gefroren) ein paar Sekunden im Mixer verquirlen - dazu die gleiche Frucht als Fruchtsauce - leckerer geht's nicht
> für die Kinder kannst Du eine solche Eismischung auch in Förmchen geben für "Eis am Stil"
> der Klassiker: ein Obstsalat geht immer
> rote Grütze: nimm rote Früchte Deiner Wahl plus Nektarinenwürfel und Apfelwürfel und bereite aus rotem Saft (z.B. Kirsche) mit Agar-Agar (Dickungsmittel aus Algen) die gelierende Sauce. Je nachdem, wie fest Du die Kombi werden lässt, kannst Du sie auch stürzen und vor dem Servieren mit Vanillesahne überziehen.
> Lassis in allen Variationen gibt's nicht nur beim Inder, sondern vielleicht auch bei Dir zuhause, z.B so: 500 g frische Erdbeeren, 250 g weißen Bio Yoghurt, nach Geschmack Kokosblütenzucker oder Birnendicksaft, 100 g Eiswürfel - alles zusammen im Hochleistungsmixer zu einer sämigen Konsistenz verquirlen und sofort servieren
> ein Königreich für sich sind die Rohkost-Torten. Wenn Du noch kein Rezept-Buch dazu zuhause hast, dann google einfach mal "Frucht+Rohkost-Torte". Da wirst Du reichlich mit Rezeptideen fündig werden. Rohkosttorten sehen nicht nur frisch und appetittlich aus, sie schmecken auch so. Und sie verzichten auf Eier, Butter, Mehl, Milch und Zucker. Dafür enthalten sie z.B. frische Früchte, Mandeln, Kokos, Nüsse und Trockenfrüchte. Sie sind also ein würdiges Abschlussereignis für einen rundum köstlichen Grillabend in Lebensmittelharmonie.
Was Du nicht finden wirst beim EssKulturPur-Grillen
... sind "Kunstprodukte" aus der "ich-tu-als-ob-ich-Fleisch-wäre" Fraktion. Also jedenfalls nicht bei mir. Du kannst natürlich - wie immer - machen, was Du willst. Mir persönlich leuchtet es nicht ein, warum wir auf Imitate wie Kunstfleisch aus Erbsenprotein oder auf "wilde" Sojawürstchenrezepturen zurückgreifen sollten.
Es gibt doch so unendlich viele, köstliche "echte" Lebensmittel. Sie sind harmonisch in ihrem Wachstumsprozess von der "Natur" komponiert und meine Zunge und meine Intuition sagen mir, dass wir es nicht besser machen können.
Die Getränke:
Im blau-grünen Bereich sind Wein, Wein-Schorle, Prosecco, Appléritif, Fruchtschorlen, Bowlen etc. in allen Varianten denkbar. Auch ein Holunderblütenwasser oder ein Basilikumwasser sehen hübsch aus und schmecken interessanter, als "Wasser pur". Zur Begrüßung der Gäste könnte auch Kokos-Ananas Smoothie mit Erdbeerdeko hübsch daher kommen.
Der Insider Tipp:
Und dann gibt es da noch Plan B: Du kannst in der Lebensmittelharmonie natürlich auch einen Grill-Abend aus dem "rot-grünen" Bereich gestalten. Da kämen neben den oben genannten Gemüse-Variationen auch z.B. Süßkartoffeln auf den Tisch bzw. den Grill, Kartoffelgratin oder Folienkartoffeln mit Quark, ergänzt durch auf dem Grill gebackenes Brot (kein Fleisch, kein Fisch) plus klassische Nudel- oder Kartoffelsalate, etc. pp.. Als Getränk ein kühles Bierchen oder ein Malzbier. Und als Nachtisch vielleicht ein Mousse-au-chocolat? Oder eine in der Schale gebackene Banane mit einer Füllung aus Nussmus und Schokoade? Mit ein bisschen Übung in der Lebensmittelharmonie wirst du schnell rausfinden, welche Art Grillabend (grün-rot) oder (grün-blau) Dich mehr begeistert. Oder Du wechselst einfach zwischen den Variationen so oft, wie Du nur magst.
Buchtipp
"Mädchen grillen anders", so heißt ein tolles Buch von Silke Haun. Stöber' mal darin, wenn Du magst. Es quillt über vor guten Rezepten, die Grillen kreativer und bekömmlicher machen. Und die meisten passen gut in die Lebensmittelharmonie - oder sind leicht daran anzupassen. Es ist erschienen im von mir sehr geschätzten Löwenzahnverlag. Das gesamtes Verlagsprogramm ist übrigens eine Fundgrube für Know-How und Ideen, die Zukunft haben. Macht Dir bestimmt auch Spaß!
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Nun bist Du - so vermute ich - bestens vorbereitet für einen wunderbaren Sommer! In den Sommerferien werde ich ein wenig in Klausur gehen und die Pläne für die nächste Jahreshälfte schmieden. Interessante Gastreferate anbahnen, Newsletterthemen und Kursabende komponieren. Vielleicht dringt ja zwischendurch mal was zu Dir durch, lass' Dich überraschen.
Liebe Grüße,
Anne
P.S.: Erzähl' gerne weiter, wenn Du grillst, wie Du grillst und warum Du so grillst. Oder gib' den Blogartikel an Deine Gäste weiter. Je mehr Menschen mitmachen, desto einfacher wird es für Dich!
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