Gestern hat mich eine Patientin am Telefon gefragt: „Auf Ihrer Website habe ich mehrere Methoden gesehen. Was ist denn eigentlich die Quintessenz der Methoden, mit denen Sie arbeiten?" Ich habe kurz überlegt und dann gesagt: „Ordnung".
Mit Ess Kultur Pur bringe ich Ordnung in die Ernährung meiner Kursteilnehmer. Mit Logosynthese® bringe ich Ordnung ins Mentalfeld, also in Gedanken, Wahrnehmungen und Emotionen. Und mit Pflanzenheilkunde bringe ich die Ordnung der Pflanze als ausgerichtete Impulskraft in ein menschliches System, genau dort, wo es einer Neuausrichtung bedarf (z.B. in der Leberfunktion, der Nierenfunktion, im Bindegewebe oder im Blutgefäßsystem).
Wie ist es dazu gekommen?
Diese Art zu arbeiten ist seit über 25 Jahren mein Weg und mein Thema. Sie unterscheidet sich davon, wie man "landläufig" mit Gesundheit und Krankheit umgeht. Angeregt durch die aktuelle Kooperation mit dem Netzwerk-Frauengesundheit habe ich drüber nachgedacht, wie sich dieser Ansatz in meinem Leben entwickelt hat. Und will Dich heute mitnehmen auf eine kleine Reise zurück, wie alles begann. Kein Zufall ist es wohl auch, dass es überwiegend Frauen sind, die ich - sei es als Kolleginnen oder als Patientinnen - auf einem ähnlichen Weg vorfinde.
Die Männer mögen verzeihen, sie sind auch Patienten in meiner Praxis und gern gesehen! Aber - wie in fast jeder naturheilkundlichen Einrichtung - sind es auch bei mir zu 80-90 % die Frauen, die nach neuen Wegen suchen, wenn es um „alte“ oder „vermeintlich unveränderbare“ Krankheitsbilder geht.
Frauen erlebe ich dabei als mutig und initiativ, wenn es darum geht, absolut alles in Bewegung zu setzen, um - für sich oder ihre Lieben - zur gesunden Selbstregulationsfähigkeit zurück zu kehren. Sie sind bereit, neue Wege zu beschreiten, ihrer Wahrnehmung zu vertrauen und ihre eigenen Ergebnisse ernst zu nehmen, ohne zuvor 10 Studien haben zu wollen, die ihnen ihre Wahrnehmung und ihre Erfahrung erst verifizieren müssen.
Die 70- und 80- Jahre
Wie ich, haben viele Frauen meiner Generation diese Haltung nicht in die Wiege gelegt bekommen. Wir sind aufgewachsen in den 60-80-Jahren des letzten Jahrhunderts. Damals gab es noch kein kollektives Interesse der Gesellschaft an Nachhaltigkeit, Ökologie oder Naturheilkunde. Unsere Eltern waren als Kinder der Wieder-Aufbau-Jahre geprägt vom Leistungsgedanken und vom Bildungsideal - was zweifellos auch keine schlechte Grundlage war.
So geprägt habe auch ich - unter Übergehung des Körpers - eine Menge Fehler "mitgenommen", wie man sie in jungen Jahren aus Unkenntnis oder Geldknappheit in den Studienjahren halt macht. Fastfood, konventioneller Einkauf, Essen ohne jeden Plan von Sinn und Wirkung und viel zu viel durcheinander. Akute Entzündungen durch Antibiotika unterdrücken, mit dem Frauenarzt über die Pille diskutieren (immerhin, statt sie einfach zu nehmen), sich an allergische Symptome einfach gewöhnen, u.v.m..
Wachmacher
Doch zu meinem Glück gab es „Wachmacher“. Erlebnisse, die mich lehrten, bestimmte Verhaltensmuster besser nicht zu wiederholen. Und andere - gute - zur guten Gewohnheit zu machen. Eine mit Antibiotika unterdrückte, eigentlich recht leichte, eitrige Sinusitis, die dann chronisch wurde und mich Monate kostete bis zur Ausheilung, lehrte mich zum Beispiel, mir nicht so leichtfertig Antibiotika verordnen zu lassen. Eine Dysbalance im Hormonsystem führte mich zur ersten pflanzenheilkundlichen Verordnung - gleich beim ersten Mal mit der Erfahrung einer spektakulären Wirkung. Und eine Job-Kollegin, die langjährigen Kontakt mit einer Heilpraktikerin pflegte, brachte mich auf die Idee eines ersten Fastenkurses, der danach jährlich zur guten Gewohnheit wurde.
Und als dann die naturheilkundliche Ausbildung im Alter von 22 Jahren für mich begann, gab es kein Halten mehr. Die Inhalte dieser Ausbildung - komplettes Neuland für mich - haben mich rückhaltlos begeistert! Es war für mich eine einzige Entdeckungsreise, letztlich das Phänomen verifizierend:
Ja, man kann
Ja, man kann MIT dem Körper zusammen arbeiten. Ja, es gibt Kräfte in der Natur (Pflanzen z.B.), die WIRKLICH was bewirken. Ja, es gibt Heilkunde-Traditionen (z.B. Homöopathie oder Akupunktur), die mit einfachsten Mitteln Dysbalancen beheben können (besonders am Anfang). Und Ja, die Ernährung hat den fast alles entscheidenden Einfluss auf fast alles, wenn es um unseren Körper geht. Und ja, unser Denken bestimmt unser Sein.
Mir wurde dieses Ja in den langen Jahren des eigenen Lernens - gepaart mit ständigem Erproben des Gelernten an mir selbst als Erfahrungsfeld - zur immer größeren Gewissheit; letztlich auch zu Wissen und zu tiefem Vertrauen. Doch das ist - und manchmal wundere ich mich regelrecht darüber - gesellschaftlich auch 30 Jahre später immer noch nicht Konsenz.
Grade heute
Gerade jetzt in Corona Zeiten wird das schmerzlich deutlich. Wie sehr fehlt die kollektive Kenntnis und Bereitschaft, sich und den Körper ganzheitlich stark zu machen. Und eine darauf ausgerichtete Politik? Wie das Kaninchen auf die Schlange starren Menschen auf eine erhoffte Lösung von Außen (alle Risiken in Kauf nehmend, die damit einher gehen), statt jeden Tag und jede Stunde zu nutzen, die eigene Vitalitätsbasis - und die des Planeten - zu erhöhen.
Längst habe ich mich daran gewöhnt, dass auch heute noch Menschen von Fachleuten aller Art gesagt bekommen, ihre Symptomatik habe „nichts mit ihnen zu tun“, sei ein „reines Zellgeschehen“, habe keine erklärbare „Ursache“. Gewöhnt habe ich mich daran, aber stehen lassen tue ich es nicht.
Neuland
Meine Patienten gehen mit mir einen Weg in ein „Neuland“. Wir nehmen gemeinsam ernst, was sie an sich aktuell beobachten oder beobachtet haben. Wir nehmen ernst, was sie wissen und über sich und ihre Symptome zu sagen haben. Wir nehmen die Wirksamkeit dessen ernst, wovon sie sich ernähren. Wir nehmen die Felder der Menschen (in Beruf und Familie und Lebensumfeld) ernst, in denen sie sich bewegen und schauen, wie diese Felder auf sie wirken und welche Reaktionen diese in ihnen auslösen.
Wir nehmen gemeinsam ihren Impuls ernst, sich selbständig und mit Eigenaktivität in Richtung einer Verbesserung zu bewegen. Wir nehmen ihren Körper ernst als Manifestation einer zur gesunden Selbstregulation fähigen Kraft. Wir nehmen die Pflanze ernst als Impulsgeber und Steuerungsinstrument im Stoffwechselsystem und im Mentalfeld. Vor allem aber nehmen wir das Essen ernst, jeden Bissen, der darüber entscheidet, ob Energie zugeführt oder Energie verzehrt wird. Und Schlaf ist uns wichtig. Und Sinn ist uns wichtig.
manchmal schwer, manchmal erstaunlich leicht
Manchmal müssen wir - Therapeutin und Patient - eine Weile lang das Nicht-Wissen aushalten. Manche Symptomatiken sind so tief, so alt und so rätselhaft, dass jeder vorschnelle Schluss sich verbietet. Mancher Leidensdruck ist so groß, dass es der Notfallhilfe jeder Art bedarf, um überhaupt einen Punkt eines gewissen Friedens zu erreichen, ab dem man entspannt genug ist, um selber wieder mitarbeiten zu können. Trotzdem lohnt es sich immer, mit dem eigenen Körper und mit der eigenen Seele zusammen zu arbeiten - denn was wäre auch die Alternative?
Und Vieles, Vieles, ist erstaunlich viel einfacher zu regulieren, als man es vorher gedacht hätte, wenn man einfach mal anfängt. Wenn man einfach mal „Ordnung reinbringt“. Ordnung in den Körper, Ordnung in die Ernährung, Ordnung in die Lebensmuster und -rhythmen, Ordnung in die Beziehungen und Beruf(ungen), Ordnung in die Wohnung, Ordnung in die Seele (ja, das geht) und Ordnung in den Geist.
und gar nicht mehr allein
Lange Zeit habe ich mich mit diesem Ansatz relativ als Einzelkämpferin gefühlt (was falsch war), ganz besonders in Hinblick auf Ernährung. Heute weiß ich, dass es landlauf-landab viele TherapeutInnen gibt, deren Arbeit den Begriff ganzheitlich wirklich verdient. Auch weiß ich heute, wonach ich selber gucken muss, um rauszufinden, ob ein Zahnarzt, eine Gynäkologin oder auch ein Heilpraktikerkollege den ganzheitlichen Anspruch in seiner Arbeit wirklich mit Leben füllt.
Und im Unterschied zu früher gibt es inzwischen auch - kollektiv - gesellschaftliches Wissen zu ganzheitlichen Wegen in Hülle und Fülle. Bücher, Onlinekurse und Onlinekongresse, Volkshochschulangebote, naturheilkundliche Lehrstühle an Unikliniken und sogar Studiengänge dazu an einigen Universitäten. Das war nicht immer so. Und es wurde höchste Zeit.
eine Pionierin
Eine Pionierin der ganzheitlichen Arbeit - für Frauen - ist Frau Prof. Dr. Ingrid Gerhard. Was ich ganz klein in meiner Praxis begonnen habe, vor über 25 Jahren mehr als Suchbewegung, denn als Gewissheit, hat sie von Anfang an ganz groß und extrem professionell aufgestellt. Als Gründerin der ersten Ambulanz für Naturheilkunde an der Universitätsfrauenklinik in Heidelberg, deren Leiterin sie bis zu ihrem Ausscheiden in 2002 war, hat sie pro Jahr ca. 3.000 Frauen in gynäkologischen Anliegen ganzheitlich behandelt.
Dabei ist ein Erfahrungsschatz und ein Wissen über ganzheitliche Wege für Frauen gewachsen (und auch gelehrt worden), das in der Qualität und Vielfalt seinesgleichen sucht. Ihre Lehrbücher für Frauen und Naturheilkunde sind in Breite und Tiefe unerreicht, darunter auch das kürzlich neu überarbeitete: "Frauengesundheit: Ganzheitliches Heilwissen für Körper & Seele".
Einundzwanzig Jahre lang habe ich ihre Arbeit u.a. auf der Medizinischen Woche Baden-Baden verfolgt und mit erlebt, wie ihr Wissen und ihr Ansatz sich - im Team mit einigen anderen, herausragenden Frauenärztinnen und -ärzten - langsam Bahn gebrochen hat.
Wer heute sucht, der kann finden. In nahezu jeder Stadt gibt es heute auch ganzheitlich arbeitende Frauenärztinnen und Frauenärzte - und nicht wenige davon haben von ihr gelernt. Frau Prof. Gerhard hat ihren Anteil daran, dass Frauen heute ihre Krankheitsbilder neu sehen lernen können und initiative Wege zur Heilung und vor allem zum Gesund-Bleiben finden.
Netzwerk Frauengesundheit
Obwohl Frau Prof. Gerhard schon lange emeritiert ist und sich längst hätte zur Ruhe setzen können, ist sie immer noch aktiv für Frauengesundheit. Beredtes Zeugnis davon legt das Netzwerk für Frauengesundheit ab, ein Online Portal, in dem regelmäßig vielversprechende, ganzheitliche Therapiewege für Frauen und überhaupt für chronisch Kranke aufgezeigt werden.
Es ist mir eine Ehre und Freude, von Frau Prof. Gerhard eingeladen worden zu sein, das Ess Kultur Pur Konzept zur Lebensmittelharmonie im Kontext des Netzwerks für Frauengesundheit vorzustellen. In Dezember und Januar werden wir gemeinsam zwei Einführungsveranstaltungen dazu geben - in Form von zwei abendlichen Online-Seminaren. Die erste am
Mittwoch, den 09.12.2020 von 20.15 bis 21.30 Uhr, die zweite am
Donnerstag, den 14. Januar 2021 von 20.15 bis 21.30 Uhr
(letztere in Zusammenarbeit mit der Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin und Ernährung: "OM & Ernährung")
Teilnehmen kann jede/r nach Anmeldung durch Klick auf obigen Link. Benötigt wird von Seiten der Teilnehmer lediglich ein mobiles Endgerät (Rechner oder Handy), auf dem ein zoom Link aufgerufen werden kann. Die Veranstaltung ist kostenfrei. Die biologischen und evolutionären Grundlagen der Lebensmittelharmonie werden bei dem Webinar anschaulich erklärt und es werden Wege zur Umsetzung des Ordnungsprinzips im eigenen Leben aufgezeigt.
Und bei dieser Gelegenheit kannst Du auch das Netzwerk für Frauengesundheit kennenlernen und der Gründerin persönlich begegnen. Für Fragen wird Raum sein. Gemeinsam möchten wir an diesen Tag das Möglichkeitsfeld sichtbar machen, für Menschen, denen ihre Diagnose nicht ein Ende, sondern ein Anfang ist. Und außerdem für alle die, die verstanden habe, dass Vorsorge Fürsorge bedeutet: auf sich aufpassen und auf’s richtige Gleis setzen, damit unser Körper überhaupt eine Chance hat, uns gesund durch’s Leben zu tragen.
Ingrid Gerhard und ich freuen uns auf Dich,
liebe Grüße,
Anne
P.S.: Unter "PERSÖNLICHES Ess Kultur Pur Erstgespräch von 1 Std. Dauer mit Gutscheincode" kannst Du bis Weihnachten für Dich oder jemanden, an dem Dir liegt, ein ermäßigtes Erstgespräch von 80 (statt 120) Euro bei mir buchen. Gutscheincode: "Ordnung finden".
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