Zwei der häufigsten Überlegungen, die Menschen davon abhalten, sich - ausschließlich - auf echte und gute Zutaten für's Essen zu fokussieren, ist die Idee: "Zu weit weg (in der Beschaffung) oder zu teuer." In diesem Blog Artikel erzähle ich Dir,
a) wie eine junge Studentin entdeckt hat, dass das nicht stimmt
b) wie Du gutes Essen in (jeder) Region findest. Und
c) was sich diesbezüglich in Erftstadt grade Aufregendes tut!
Zuwenig Zeit für gutes Essen - oder zuwenig Geld?
Letzte Woche hat mich eine ehemalige Babysitterin unserer Tochter angesprochen und sowas ähnliches gesagt wie: "Wenn ich mit dem Studium fertig bin und ein bisschen mehr Zeit habe, dann werde ich mich mit Deinem Ernährungsprojekt beschäftigen. Ich hab' Dein Buch gelesen und ich glaube, das ist was richtig Gutes."
Das freut mich natürlich, dass Menschen aller Altersgruppen Lebensmittelharmonie entdecken. Aber im Nachsinnen über das Gespräch wurde mir klar:
Das kommt häufiger vor, dass Menschen denken, ehe sie es mit der Ernährung "richtig" machen können, müssen sie erstmal vorher dies und das erledigt haben.
Und gleich danach kommt oft - und kam auch in diesen Fall - die vorsichtige Frage, ob ich denn wirklich 100 % Bio einkaufe - und wenn ja: "Wo kaufst Du denn eigentlich ein?" (Oder durch die Blume gesagt: "Das kann ich mir (als Studentin) doch sowieso nicht leisten, stimmt's?")
Als ich dieser total netten jungen Frau gesagt habe, welche Gemüsekiste ich habe (aktuell die IDA Kiste), wo die nächsten - auch preiswerten - Biohöfe ganz in der Nähe sind (bei uns z.B. die Bliesheimer Mühle) und was ich im Monat für Essen ausgebe, hat sie mich ganz positiv überrascht angeschaut.
Und dann vorsichtig für sich den Schluss gezogen: "Damit könnte ich ja jetzt auch schonmal anfangen. Das ist ist ja ganz einfach. Und gar nicht so teuer, wie ich dachte."
Kommen Dir diese Überlegungen bekannt vor?
Hast Du auch schonmal überlegt, wo das gute Essen her kommt? Und ob Du Dir das für Dich und Deine Familie überhaupt leisten kannst? Dann habe ich eine Idee für Dich.
Denn jenseits von Abo Kisten und Hofläden gibt es eine noch unmittelbarere, echtere, spontanere, soziale und ur-ökologische Art, an das gute Essen ran zu kommen. Und das ist die "solidarische Landwirtschaft", kurz SOLAWI.
Was eine SOLAWI ist und bringt:
Der Grundgedanke ist einfach: eine überschaubare Gruppe von privaten Haushalten (in diesem Fall 50), also von Privatmenschen, bezahlt eine regionale Landwirtschaft (nicht das einzelne Lebensmittel, sondern die Herstellung aller Lebensmittel) und erhält im Gegenzug die Erträge dieser Landwirtschaft.
Dadurch entsteht eine nicht-industrielle und marktunabhängige Versorgung mit regionalen Lebensmitteln auf höchstem Bio-Niveau.
Und dadurch entsteht natürlich noch eine ganze Menge mehr: zum Beispiel Beziehungen untereinander, Beziehung zum Land, von dem geerntet wird, Beziehung zum Gemüse, von dem man mitkriegt, wie es angebaut werden muss, damit es gut wachsen kann, und so weiter...
SOLAWI's gibt es inzwischen 244 in Deutschland (einfach mal googeln: solawi+Deine Region), 20 davon allein in NRW. Und was das Beste ist:

Die nächste SOLAWI entsteht in Erftstadt!
Mir kommt das so vor wie schon der zweite 6-er im Lotto. Der erste war der Unverpackt-Laden, zwei Straßen von meiner Praxis entfernt (gefühlt vom Himmel direkt für mich vor meine Haustür gepflanzt :-)) Und jetzt auch noch eine SOLAWI! Natürlich bin ich dabei. Das ist ja wohl klar.
Denn allen Selbstversorger-Bemühungen zum Trotz muss ich bekennen, dass ich letztlich noch immer fast keine Ahnung habe von Gemüseanbau. Und auch, dass ich weit davon entfernt bin, meine Familie aus dem eigenen Garten "nebenbei" selbst versorgen zu können.
Unser Garten ist ein Erfahrungsfeld, Freude für die Sinne, Anbauort für Tomaten, Kräuter, Salate und so manches Gutes mehr. Aber bis wir daraus stabil leben könnten, müsste wohl noch viel Wasser den Rhein runter fließen. Systematischen Anbau, das können andere besser, die auch viel mehr Zeit dafür haben, als ich.
Wenn Du nicht nur mehr über das SOLAWI Prinzip wissen willst, sondern auch noch in Erftstadt wohnst, kannst Du Dir ja mal die eins-zwei-drei-vier Filme angucken, die die neue Erftkoop zum Kennenlernen ins Netz gestellt hat.
Darin werden die wichtigsten Fragen zum warum und wie beantwortet. Und wer beitreten will, schreibt eine E-Mail an erftkooperative@riseup.net
Soweit ich gehört habe, sind von den 50 zu vergebenden Plätzen für Mitglieder aktuell noch 20 frei (also gar nicht mehr soviel).
Und vielleicht verbringen wir dann ja nächstes Jahr einen coolen Sommer miteinander - mit Kind und Kegel auf dem Acker. Jedenfalls manchmal 🙂
Dir noch einen schönen Sonntag Abend
und einen guten Start in die Woche, liebe Grüße,
Anne
P.S.: Kanntest Du SOLAWI's schon? Schreib' mir, wenn Du schon Erfahrungen mit dem Prinzip gemacht hast. Und lass' mich wissen: was sind Deine bewährtesten Strategien, um gute und echte Lebensmittel bezahlbar in Dein Leben zu holen.
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